Worin liegt das Glück? (Eine Zen-Geschichte)
Ein Mann kam zu einem Zen-Meister und fragt ihn: „Warum sind die Menschen im Westen trotz allem Wohlstand immer noch unzufrieden? Und woher kommt es, dass die Menschen im Osten zufrieden sind, obwohl sie wenig besitzen?“
„Das kann ich ganz einfach erklären“, antwortete der Meister. „Die westlichen Menschen glauben, dass Glück bedeutet, die äußeren Bedingungen kontrollieren und nach ihren Wünschen formen zu können, und das denken sie auch über die Natur. Deshalb hat der Westen große wissenschaftliche Fortschritte gemacht, aber das macht die Menschen nicht wirklich glücklich.“
Der Zen-Meister antwortet: „Für die Menschen im Osten liegt das Glück darin, sich den Bedingungen anzupassen. Sie machen das Beste daraus. Was ist leichter? Sich selbst oder die Welt zu ändern?“
Die größte Hürde für ein glückliches Leben liegt in den Widerständen, die wir selbst aufbauen, wenn mal nicht alles nach unserem Plan verläuft. Wie wäre es aber stattdessen, wenn wir die Begebenheiten des Lebens einfach so annehmen, wie sie sind. Das gilt vor allem für das Vergangene, denn wir können es ohnehin nicht ungeschehen machen. Wir können lediglich auf vergangene Ereignisse zurückblicken und aus ihnen lernen.
Es gilt aber auch, aktuelle Begebenheiten, die wir uns im Moment noch nicht erklären können. Zu akzeptieren und darauf zu vertrauen, dass alles im Leben aus einem bestimmten Grund geschieht. Darauf zu vertrauen, dass uns das Leben all das schickt, was für uns zuträglich ist. Wir werden mit diesem Vertrauen geboren, doch im Laufe des Lebens verlieren die meisten von uns es leider wieder. Wir können es jedoch wiederfinden, indem wir akzeptieren, dass alles im Leben seinen Sinn hat und dass es im Leben mehr gibt, als nur rationale Erklärungen. Vielleicht erinnerst du dich ja an ein Erlebnis aus der Vergangenheit, wo du das Gefühl hattest, dass dich das Leben ausbremst und sich die ganze Welt gegen dich verschworen hat. An ein Ereignis, wo ein Plan durchkreuzt wurde, sich dies im Nachhinein jedoch als positiv herausgestellt hat. Du hast vielleicht letztlich einen besseren Weg gefunden. Eine Alternative, die sich als günstiger erwies als dein ursprünglicher Plan.
Wir müssen uns darin üben, Widrigkeiten zu akzeptieren, sei es eine Kündigung, ein kaputtes Auto oder das Ende einer Beziehung. Wenn wir versuchen, gegen solche Widerstände anzukämpfen, dann ist das nicht nur anstrengend, sondern auch sinnlos. Stattdessen sollten wir das Positive in der Situation sehen und uns sagen, dass wir nun mehr Zeit haben, uns anderen Dingen zu widmen und wahrscheinlich einen viel besseren Job finden werden. Wir können darauf vertrauen, dass das Universum weiß, was gut für uns ist und dass auch die widrigsten Umstände die Chance bieten, uns weiterzuentwickeln.