Häufige Missverständnisse über Familienstellen: Mythen und Fakten über die MethodeYoga Retreat in Albanien

Das Familienstellen hat in den letzten Jahrzehnten zunehmend an Popularität gewonnen. Trotz seiner wachsenden Anerkennung gibt es immer noch viele Missverständnisse und Mythen rund um diese Methode. In diesem Beitrag will ich einige der häufigsten Missverständnisse über das Familienstellen beleuchtet und die tatsächlichen Fakten erklären.

Mythos 1: Familienstellen ist esoterisch und unwissenschaftlich

Fakt: Obwohl das Familienstellen oft mit esoterischen Praktiken in Verbindung gebracht wird, basiert die Methode auf psychologischen Prinzipien, insbesondere der systemischen Therapie. Bert Hellinger, der Begründer des Familienstellens, hat psychologische Theorien mit der Arbeit am Familiensystem verbunden. Dabei geht es darum, die verborgenen Dynamiken innerhalb eines Systems sichtbar zu machen. Die Methode hat zwar keine umfassende wissenschaftliche Validierung, aber viele Therapeuten und Klienten berichten von positiven, heilenden Erfahrungen. Einige Studien belegen zudem die Wirksamkeit bei bestimmten psychischen Problemen.

Mythos 2: Familienstellen ist eine Art Rollenspiel oder Theater

Fakt: Auf den ersten Blick mag das Familienstellen wie ein Rollenspiel wirken, da Teilnehmer Stellvertreter für Familienmitglieder auswählen und sie im Raum positionieren. Es handelt sich jedoch nicht um ein Theaterstück, sondern um eine tiefere Form der therapeutischen Arbeit. Die Stellvertreter spüren und äußern oft echte Gefühle und Reaktionen, die im Zusammenhang mit den dargestellten Familienmitgliedern stehen. Dies geschieht durch ein Phänomen, das als „morphisches Feld“ bekannt ist, bei dem die Stellvertreter auf intuitive Weise in die Dynamiken des Familiensystems eintauchen.

Mythos 3: Familienstellen zwingt Menschen, sich mit unangenehmen Wahrheiten zu konfrontieren

Fakt: Beim Familienstellen werden oft tiefe, emotionale Themen angesprochen, aber es zwingt niemanden dazu, sich unangenehmen Wahrheiten zu stellen. Der Prozess ist darauf ausgelegt, auf respektvolle Weise unbewusste Dynamiken sichtbar zu machen. Es liegt in der Verantwortung des Therapeuten, den Prozess achtsam zu leiten und sicherzustellen, dass die Teilnehmer sich sicher und unterstützt fühlen. Der Klient bestimmt das Tempo und den Umfang der Arbeit und kann jederzeit entscheiden, wie tief er in die Thematik eintauchen möchte.

Mythos 4: Familienstellen kann nur in der Gruppe durchgeführt werden

Fakt: Obwohl das Familienstellen ursprünglich in Gruppen entwickelt wurde, ist es auch in der Einzeltherapie möglich. In der Einzelarbeit werden oft Figuren, Symbole oder Bodenanker verwendet, um die Familienmitglieder oder relevanten Aspekte darzustellen. Der Therapeut arbeitet direkt mit dem Klienten zusammen, um die verborgenen Dynamiken zu erkunden. Beide Formen – die Gruppen- und Einzelaufstellung – haben ihre spezifischen Vorteile und können je nach Bedarf des Klienten eingesetzt werden.

Mythos 5: Familienstellen kann alles heilen

Fakt: Familienstellen ist eine kraftvolle Methode, aber es ist kein Allheilmittel. Es kann tiefgreifende Einsichten und Heilung bringen, besonders wenn es darum geht, familiäre Verstrickungen und alte Muster zu erkennen und zu lösen. Allerdings ist es nicht für jeden geeignet und kann nicht alle Probleme lösen. Manchmal ist es notwendig, Familienstellen mit anderen Therapieformen zu kombinieren oder nach der Aufstellung weiter an den aufgedeckten Themen zu arbeiten. Die Methode ist ein Werkzeug im größeren Rahmen der psychologischen Therapie, und wie bei jeder therapeutischen Intervention ist der Erfolg von vielen Faktoren abhängig, einschließlich der Bereitschaft des Klienten zur Veränderung.

Mythos 6: Man muss alle Familienmitglieder kennen, um Familienstellen zu machen

Fakt: Es ist nicht erforderlich, dass der Klient alle Details über seine Familie kennt, um eine erfolgreiche Aufstellung zu machen. Familienstellen arbeitet mit dem, was im Moment präsent ist und ans Licht kommt. Oft kommen verborgene Dynamiken und unbewusste Themen während der Aufstellung ans Tageslicht, selbst wenn der Klient wenig über bestimmte Familienmitglieder weiß. Die Methode kann auch bei Adoptionen, unbekannten oder verstorbenen Familienmitgliedern wirksam sein.

Mythos 7: Familienstellen kann schädlich sein

Fakt: Wie jede therapeutische Methode kann auch das Familienstellen emotional intensiv sein, insbesondere wenn tief verwurzelte Themen ans Licht kommen. Es ist jedoch die Aufgabe des Therapeuten, den Prozess sicher und unterstützend zu gestalten. Wenn Familienstellen von einem qualifizierten und erfahrenen Therapeuten durchgeführt wird, kann es eine wertvolle und heilende Erfahrung sein. Wichtig ist, dass die Aufstellung in einem sicheren Rahmen stattfindet, in dem der Klient sich aufgehoben fühlt und die Möglichkeit hat, das Erlebte zu integrieren.

Fazit

Familienstellen ist eine facettenreiche und tiefgehende Methode, die vielen Menschen helfen kann, alte familiäre Verstrickungen zu lösen und Heilung zu erfahren. Die verbreiteten Mythen und Missverständnisse sollten nicht davon abhalten, die Methode zu erkunden. Wie bei jeder therapeutischen Technik ist es wichtig, sich gut zu informieren und im Zweifelsfall mit einem erfahrenen Therapeuten zu sprechen, um zu entscheiden, ob Familienstellen der richtige Weg für einen selbst ist.

Die nächsten Retreats mit Yoga und Familienaufstellungen finden vom 14.-22.03.2025 in Marokko in der Sahara und vom 09.-13.07.2025 in Schleswig an der Ostsee statt. Einzelaufstellungen vor Ort und online sind jederzeit möglich.

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