Die Vorweihnachtszeit ist ja nicht nur die Zeit für Pfefferkuchen und andere Leckereien, es ist auch die Zeit des Besinnlichen, zum Reflektieren und die Dinge wertzuschätzen, die wir in unserem Leben haben. In den vergangenen 24 Tagen habe ich mir deshalb, wie eine Art Weihnachtskalender, täglich etwas überlegt, für das ich persönlich dankbar bin.
1. Gesundheit
Ein gesunder Mensch hat 1000 Wünsche, ein Kranker hat nur einen. Die Gesundheit ist unser höchstes Gut, doch leider kümmern wir uns oft erst um unsere Gesundheit wenn wir krank sind. Mir persönlich hilft meine Yoga-Praxis, gesünder zu leben. Ich tue so nicht nur mit den Asana täglich etwas für Körper und Geist, sondern ich lebe auch viel bewusster, verzichte auf Alkohol und genieße es, mich gesund zu ernähren.
- 2. Freunde
In den letzten 14 Jahren habe ich die ganze Welt bereist und unter anderem in Südafrika, Australien, Neuseeland und Norwegen gelebt. Mittlerweile habe ich nicht nur Bekannte, sondern echte Freunde in allen Teilen der Erdkugel. Und auch wenn wir uns nicht täglich sehen, so reden wir doch regelmäßig miteinander und wir wissen, dass wir im Notfall auf einander zählen können
3. Reisen
Als ich mit 23 Jahren zum Studium nach Südafrika ging, sollte dies zunächst nur für ein Jahr sein. Doch irgendwie kam ich damals auf den Geschmack und es folgten Australien, Südamerika und Südostasien. Mittlerweile habe ich über 120 Länder bereist und meine Reiselust ist noch immer ungebremst. All die Erfahrungen und Erinnerungen, die ich auf meinen Reisen gemacht habe, sind ein fester Teil von mir und ich möchte keine Einzelne davon missen. Ich bin unendlich dankbar dafür, dass ich die Gelegenheit habe, fremde Länder und Kulturen zu erkunden und von ihnen für mein eigenes Leben zu lernen. Meine Reisen haben mich nicht nur weltoffener sondern auch selbstständiger und selbstbewusster gemacht. Und vor allem haben sie mich die Dinge, die ich in meinem Leben habe, zu schätzen gelehrt.
4. Meine Eltern
Ich bin meinen Eltern unendlich dankbar dafür, dass sie mich von kleinauf stets gefördert und unterstützt haben. Mit all meinen Problemen konnte und kann ich stets zu meinen Eltern kommen und darauf zählen, dass sie mir immer hilfreich zur Seite stehen werden.
5. Meine Schwester
Eine Schwester ist eine ganz besondere Freundin. Du kennst mich besser als jede andere. Wir sind zusammen aufgewachsen, haben uns tausendfach gestritten und wieder vertragen und obwohl unsere Leben unterschiedlicher nicht sein könnten, sind wir uns doch so ähnlich.
6. Yoga
Vor 6 Jahren besuchte ich in Neuseeland ein Power Yoga Studio und war von dieser Art der körperlichen Betätigung sofort angetan. Ich hatte zwar schon vorher Yoga-Stunden ausprobiert, allerdings waren mir diese oft zu langsam und ich fühlte mich nicht ausreichend gefordert. Beim Power Yoga war das anders. Wie mit allem, was mich begeistert, widmete ich mich meiner neuen Leidenschaft zu 100% und besuchte an manchen Tagen gleich drei Kurse. Hinterher ging es nach Hause in den Garten, um das Erlernte zu festigen. Schon bald spürte ich positive Veränderungen, sowohl körperlich als auch im Kopf. Schnell wurde mir klar, dass ich Yoga nicht nur zu meinem eigenen Lebensstil machen würde, sondern dessen positiven Aspekte auch anderen zugänglich machen wollte. Ich reiste nach Indien, um mich zur Yogalehrerin ausbilden zu lassen und habe heute das grosse Glück, auf Gran Canaria zu unterrichten. Ein Leben ohne Yoga ist heute für mich unvorstellbar und es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht praktiziere.
7. Mein Job als Yogalehrer auf Gran Canaria
Such dir einen Job den du liebst und du arbeitest nicht einen einzigen Tag im Leben. So empfinde ich meine Tätigkeit auf Gran Canaria. Ich habe ja eigentlich Jura studiert, aber während meines Reisens wurde mir schnell klar, dass ich mir nicht vorstellen kann, irgendwann täglich im Büro zu sitzen. Ich hatte während des Studiums lange Nachhilfe in Englisch gegeben und das Unterrichten bereitete mir schon damals viel Spaß. Heute habe ich das große Glück, Yoga zu unterrichten und meine Schülern das zu lehren, wofür mein inneres Feuer brennt. Und mein Büro ist unsere wunderschöne Dachterrasse. Beruf kommt von Berufung und meine Berufung habe ich als Yogalehrerin gefunden
8. Das Yoga Maspalomas Team auf Gran Canaria
Hari Anand und Theeta – ich bin so froh und dankbar, dass wir uns nicht gesucht und trotzdem gefunden haben. Vom ersten Tag an habt ihr mich wie ein Familienmitglied aufgenommen und Gran Canaria wäre nicht dasselbe ohne euch. In euch habe ich Menschen gefunden, die mich täglich inspirieren, … und zum Lachen bringen. Und ich will natürlich auch die zahlreichen Gast-Yogalehrer nicht vergessen, die uns regelmäßig mit neuen Ideen und frischer Energie besuchen.
9. Nahrung
Heute geht es mal um etwas ganz Grundsätzliches. Vielen von uns ist gar nicht bewusst, welches Glück wir haben, dass bei uns täglich mehrfach Essen auf den Tisch kommt. Wie oft sagen wir „Ich habe Hunger“, doch wahren Hunger werden die meisten von uns nie erfahren. Zudem essen wir nicht nur, um unseren Hunger zu stillen, wir essen um zu genießen. Leider geht es nicht allen Menschen auf der Weltt so gut wie uns. Für viele stellt die Nahrungsbereitstellung einen täglichen Kampf dar.
10. Sauberes Wasser
Wie selbstverständlich ist es für uns, den Wasserhahn aufzudrehen und es fließt sauberes Wasser, nicht nur zum Trinken sondern auch zum Duschen. Auf Reisen denke ich manchmal schon, dass ich einfach lebe, wenn ich mit Wasser aus dem Eimer dusche, welches mir dann noch jemand aus dem Hotel ran trägt. Wenn ich dann aber sehe, wie Frauen und Kinder mit Kanister auf dem Kopf oder mit ihren Eseln zum Brunnen gehen und ihr Wasser dann viele Kilometer transportieren müssen, dann erst wird mir bewusst wie verwöhnt und privilegiert wir in der westlichen Welt sind.
11. Kaffee am Morgen
Oder auch am Nachmittag. Oder zwischendurch. Eine heiße Tasse Kaffee hat für mich irgendwie etwas Gemütliches und Heimisches. Ob gemeinsam mit Freunden beim Frühstück oder einfach nebenbei, wenn ich z.B. Yoga-Stunden vorbereite. Letztes Jahr führten mich meine Reisen nach Äthiopien, das Ursprungsland des Kaffees. Hier veranstaltet man gleich eine ganze Kaffee-Zeremonie mit Popcorn und zahlreichen Tassen des starken Getränkes.
12. Obdach
Heute noch einmal etwas Grundsätzliches: Obdach, ein Zuhause, der Ort wo wir wohnen, schlafen und leben. Für uns ist es ganz selbstverständlich, nicht nur ein Dach über dem Kopf zu haben, sondern zudem wählen zu können, wo und wie wir gern wohnen möchten. Leider geht es nicht allen Menschen so gut und die Winterzeit ist ganz besonders grausam für Menschen, die auf der Straße leben. In Indien reiste ich oft zwei Tage in Folge im Nachtzug. Morgens in einer Stadt ankommen, das Gepäck in der Aufbewahrung abgeben und den Tag in der Stadt genießen, bevor es dann irgendwann abends mit dem Nachtzug weiter geht. Nur für ein paar Stunden „obdachlos“ zu sein und keinen Ort zu Rückzug zu haben, war mitunter schon ganz schön anstrengend. Wie es Menschen ohne ein Zuhause geht, ist für mich unvorstellbar.
13. Bildung
Ich bin so dankbar, dass ich mein Leben lang in der Lage gewesen bin, mich zu bilden. Studium, Fremdsprachen erlernen oder die Ausbildung zur Yogalehrerin. Was für uns ganz selbstverständlich ist, steht leider nicht jedem offen. Viele Kinder müssen gleich nach oder gar vor Abschluss der Schule mit dem Arbeiten anfangen, um ihre Familie zu unterstützen. Besonders als Frau habe ich großes Glück, in einem Land wie Deutschland geboren zu sein, wo Bildung allen frei zugänglich ist. In vielen Teilen der Welt beschränkt sich die Rolle der Frau auf Haushalt und Kinder kriegen. Wenn die finanziellen Mittel da sind, werden diese in die Bildung der Söhne investiert.
14. Fähigkeit, mehrere Sprachen zu sprechen
Ich bin froh, dass ich in der Lage bin, mich auf mehreren Sprachen zu verständigen. Englisch lernen wir ja alle in der Schule, abef richtig gut würde meins erst in Australien. Spanisch habe ich damals vor meiner Südamerika-Reise eigenständig mit Büchern und CDs gelernt. In Guatemala besuchte ich noch zwei Wochen lang eine Sprachschule und hatte dann 8 Monate Zeit, das Gelernte anzuwenden. Damals war es toll, nicht immer darauf angewiesen zu sein, dass jemand Englisch mit mir spricht und heute auf Gran Canaria bin ich dankbar, dass ich die Landessprache spreche. Und auf Madagaskar musste ich diesmal mein Französisch wieder hervor kramen. Obwohl ich das seit der 10. Klasse nicht mehr benutzt habe, war ich doch erstaunt, an wie viel man sich (wenn man muss) noch erinnert.
15. Schlechte Erfahrungen
Bisher habe ich ausschließlich positive Dinge aufgeführt, die ich in meinem Leben zu schätzen weiß. Ich bin jedoch genauso dankbar für die negativen Erfahrungen, die ich im Laufe meines Lebens gemacht habe. Diese haben mich gestärkt und wachsen lassen. Persönliches Wachstum geschieht nur, wenn wir unsere gewohnten und geliebten Verhaltensmuster verlassen und oft müssen wir erst dazu gezwungen werden, diese Komfortzone zu verlassen. Und oft prägen uns diese Erfahrung viel mehr als wenn immer alles nach Plan verläuft.
16. Gran Canaria
Über 13 Jahre lang bin ich durch die Welt gereist und habe in verschiedenen Teilen der Welt gelebt. Oft werde ich gefragt, wo es denn am Schönsten sei und ich verstickte mich oft in Erklärungen. Hier auf dem Miniatur-Kontinent muss ich nichts missen, was ich in der Vergangenheit irgendwo sonst hatte. Nur wenige Kilometer vom Strand und der Düne von Maspalomas entfernt, beginnen Berge, Täler, Höhlen, Bäche und Vulkane. Morgens wandern und nachmittags Yoga am Strand. Dazu jeden Tag Sonne: im Winter frühlingshafte, klare Luft und im Hochsommer moderate Temperaturen. Mittlerweile ist meine Antwort auf die Frage, wo es auf der Welt am schönsten ist, ganz eindeutig Gran Canaria.
17. Kalte Duschen und Eisbäder
Ich gehöre zu den Menschen, die immer frieren. Glücklicherweise herrschen auf Gran Canaria das ganze Jahr über milde Temperaturen und wenn ich doch mal ein paar Tage Winter erlebe, dann hülle ich mich in warme Kleidung. Vor zwei Jahren erfuhr ich im Rahmen der Wim Hof Methode von den gesundheitlichen Vorteilen von Kältetherapie. Den Körper bewusst mit Kälte stimulieren und damit die Durchblutung fördern, das Immunsystem stärken und den Körper insgesamt widerstandsfähiger machen. Und das Beste: je mehr du dich an diese Kälte anpasst, desto weniger frierst du. Es ist bemerkenswert, wie der Körper sich an äußere Umstände anpassen kann. Ich dusche jedenfalls nur noch eiskalt und hin und wieder genehmige ich mir auch ein Eisbad.
18. Freiheit
Heute geht um persönliche Freiheit. Für mich bedeutet Freiheit, im Leben tun zu können, was immer ich will. Leider sind wir in gewisser Weise durch unsere Arbeit, unsere Finanzen, unsere Gesundheit, die Familie und viele anderen Gründen fast versklavt. Ich bin über alles dankbar, dass ich im Leben mehr oder weniger immer die Möglichkeit hatte bzw. habe, zu arbeiten wo, mit wem, woran und wann ich will. Mit den Yoga-Retreats auf Gran Canaria habe ich die Freiheit, meiner Leidenschaft nachzugehen und das Leben zu leben, von dem ich schon immer geträumt hast. Und trotzdem bleibt noch genug Zeit, die andere Länder zu bereisen und fremde Kulturen kennenzulernen.
19. Positive Denkweise
Ein „Optimist sieht in jedem Problem eine Möglichkeit, ein Pessimist sieht in jeder Möglichkeit ein Problem.“ Wir haben entweder die Angewohnheit, positiv oder negativ zu denken, nicht beides. Die gute Nachricht ist, dass du deinen Kopf trainieren kannst. Yoga hat mir geholfen, eine positive Denkweise zu entwickeln und mich auf die guten Dinge in meinem Leben zu konzentrieren. Es gibt bereits genug Probleme und Leid und es ist dumm, sich selbst noch Zusätzliche zu schaffen.
20. Medizinische Versorgung
Wir haben großes Glück, dass uns medizinische Versorgung jederzeit zugänglich ist. Wenn wir krank sind, gehen wir zum Arzt und wenn wir selbst nicht dorthin schaffen, kommt der zu uns nach Hause oder wir rufen einen Krankenwagen. In vielen Ländern gibt es diesen Luxus nicht. Letztes Jahr in Äthiopien beobachtete ich mehrmals, wie Verletzte und Kranke im überfüllten Minibus zum nächsten Krankenhaus reisen mussten. In abgelegenen Orten gibt es meist gar keine Krankenhäuser oder die Einheimischen können sich die Behandlung nicht leisten. Auf Madagaskar kostet Medizin in der Apotheke dasselbe wie in Europa. 10 Euro für eine Schachtel Tabletten in einem Land, in dem das durchschnittliche monatliche Einkommen bei 40 Euro liegt.
21. Bücher
„Lesen ist eine Art mit dem Geist eines anderen Menschen zu denken – und es zwingt dich dazu, deinen eigenen zu erweitert.“ (Charles Scribner)
Ich liebe Bücher. Lesen ist für mich die beste Art und Weise, um der Außenwelt für eine Weile zu entfliehen, mich zu entspannen und gleichzeitig zu lernen. Ganz besonders stolz bin ich auf mein eigenes Buch mit dem Titel „Einmal im Leben mutig sein“, welches ich im Jahr 2009 veröffentlicht habe.
22. Technologie und Social Media
Es ist ein Fluch und gleichzeitig ein Segen, dass die Technologie es heutzutage zulässt, jederzeit und überall erreichbar zu sein. Egal wo ich mich auf der Welt befinde, ich kann jederzeit mit Familie und Freunden über WhatsApp kommunizieren. Sogar an abgelegenen Orten in Madagaskar funktioniert dies super, viel viel besser als in Deutschland. Auch wenn es manchmal erschreckend ist, was Facebook, Instagram und Co. so alles über uns wissen, bin ich doch dankbar, dass es sie gibt. Und wenn es mir hin und wieder zu viel wird, dann schalte ich eben einfach das Handy aus.
23. Meditation
Regelmäßiges Meditieren macht den Kopf frei,
lässt uns besser mit Stress umgehen und im Alltag überlegter agieren. Seit ich das Meditieren für mich entdeckt habe, habe ich zwar nicht weniger Stress, aber ich habe bessere Mittel, um damit umzugehen. Dabei muss es sich nicht immer um klassisches Stillsitzen handeln, meine Yoga-Praxis bietet mir diesen meditativen Aspekt ebenfalls.
24. Der Mann an meiner Seite
Bevor wir uns kennen gelernt haben, war ich mir sicher, dass ich die nächsten Jahre Single bleiben würde. Kaum zu glauben, wie schnell und natürlich sich alles entwickelt hat. Ich kann mir keinen besseren Partner an meiner Seite vorstellen. Er ermutigt mich, meine Träume und Ziele zu verfolgen, baut mich auf, wenn es mir mal nicht so gut geht, ist ein toller Vater und ein toller Mensch. Danke, dass es dich gibt.